Zugegeben: Den Kühlschrank abtauen ist für viele Menschen eine ungeliebte Tätigkeit, denn dabei muss man sich mit dem angesammelten Schmutz im Kühlschrank auseinandersetzen, alles ausräumen, die Innenräume reinigen und dann alles wieder hineinstellen. Dennoch lohnt es sich nicht, diese Aktion aufzuschieben, denn je länger man den Kühlschrank nicht mehr abtaut, desto dicker wird die Eisschicht im Gefrierfach. Und dies führt mit der Zeit zu höheren Stromkosten. Unterschätzen Sie diese nicht: Das Gerät zählt nach wie vor zu den größten Stromfressern im Haushalt.
Doch wo soll man die Lebensmittel so lange unterbringen, während man Kühlschränke abtaut? Und wie entfernt man am besten das Eis, ohne eine Überschwemmung in der Küche zu verursachen? Wir zeigen, worauf Sie beim Abtauen des Kühlschranks achten müssen, wie Sie am effektivsten vorgehen und welche Fehler Sie dabei machen können.

Warum lohnt es sich, den Kühlschrank abzutauen?

Das regelmäßige Abtauen des Kühlschranks ist enorm wichtig, damit dieser auch weiterhin effektiv kühlen kann. Darüber hinaus erhöht eine dicke Eisschicht die Stromkosten massiv. Trotz moderner Funktionen wie einer No-Frost-Technologie oder einer Abtauautomatik ist es fast unvermeidlich, dass sich nach einigen Wochen Eis an den Innenwänden bildet. Stellt man dies fest, ist es allerhöchste Zeit, das Gerät abzutauen, denn dies kann auch eine Reduktion der Kühlleistung zur Folge haben. Dadurch verderben Lebensmittel schneller, weil die für eine ausreichende Kühlung erforderliche Temperatur (mindestens -15 Grad Celsius) nicht mehr vom Gerät erreicht werden kann.

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Also gilt: Bei Kühlschränken ohne Abtauautomatik sollte man sich zwei Mal im Jahr die Zeit zum Abtauen des Geräts nehmen. Das reduziert nicht nur die Energiekosten massiv, sondern verlängert auch die Lebensdauer des Kühlschranks.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abtauen des Kühlschranks?

Es gibt unterschiedliche Tipps, mit denen das Abtauen von Kühlschränken leichter gemacht werden kann. Das Wichtigste ist jedoch, zur richtigen Jahreszeit abzutauen – diese ist der Winter. Denn dann kann man die Lebensmittel idealerweise auf dem Balkon bzw. der Terrasse lagern. So wird die Kühlkette nicht unterbrochen und man muss sich keine Sorgen um verderbliche Lebensmittel machen. Bei einem kleinen Gefrierschrank kann man natürlich auch einfach zunächst alles Verderbliche aufbrauchen. Hat man zwei Kühlschränke, ist die Sache am einfachsten, denn dann kann man die Lebensmittel einfach in den anderen überlagern, bis man mit dem Abtauvorgang fertig ist.

Räumen Sie also die Lebensmittel zunächst aus – und zwar vollständig, denn so fällt hinterher das Reinigen leichter.
Für gefrorene Lebensmittel können Sie eine Kühlbox mit Eis oder Kühlakkus füllen, welche sie dann in Wolldecken einhüllen und an einen möglichst kühlen Ort – wie dem Keller – stellen. So bleiben die Lebensmittel lange gefroren und tauen mehrere Stunden lang nicht auf.

Die ersten Schritte vor dem Abtauen des Kühlschranks

Ehe man mit dem Abtauen anfängt, sollte man den Kühler in jedem Fall vom Stromnetz nehmen. Denn es kann passieren, dass das sich im Gerät befindende Thermostat nicht mit der plötzlichen Wärme umgehen kann und sich überhitzt – das kann das ganze Gerät beschädigen!

Um die Eisschicht an den Innenwänden abzutauen, reicht es in der Regel schon, wenn man die Tür einfach stehenlässt. So kann die Zimmertemperatur in den Innenbereich gelangen und das Eis schmilzt langsam. Wem dies jedoch zu lange Dauert, der kann den Prozess des Auftauens durchaus ein bisschen beschleunigen.
Nehmen Sie dafür einen Föhn zur Hand und halten Sie ihn aus einiger Entfernung in Richtung Innenraum des Geräts. Noch einfacher ist es, wenn Sie einen Kochtopf mit heißem Wasser füllen. Dieser wird den Innenraum automatisch aufheizen und so das Eis schneller schmelzen lassen. Tipp: Schließen Sie für diese Variante die Kühlschranktür, um den Effekt zu maximieren, denn so geht die Wärme nicht so schnell nach außen verloren.

Wohin mit dem Tauwasser beim Kühlschrank abtauen?

Es gibt mehrere Varianten, das Tauwasser, welches durch das Abschmelzen der Eisschicht in Kühlschränken entsteht, abzufangen, damit es nicht auf den Küchenboden rinnt. Sorgen Sie also entsprechend vor und legen Sie mehrere Handtücher oder Geschirrtücher unter die Tür, idealerweise aus frottiertem Stoff, da diese eine höhere Suagkraft haben. Dies ist aber nur dann zu empfehlen, wenn die Eisschicht nicht sonderlich dick ist, denn sonst genügen die Stoffschichten nicht. Alternativ dazu können Sie auch eine größere Pfanne oder ein tiefes Backblech in den Innenbereich stellen.

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Ist die Eisschicht in Ihrem Gerät sehr dick, so müssen sie andere Methoden anwenden. In keinem Fall jedoch sollten Sie das Eis mit einem spitzen Gegenstand – wie einem Messer oder einem Spatel – herauskratzen. Viel zu groß ist die Gefahr, dass Sie einen leichten Riss in das Innenfach schlagen und somit die offenen Leitungen treffen. Im schlimmsten Fall wird dadurch nämlich das ganzen Gerät unbrauchbar. Entfernen Sie die Eisschicht also immer sanft, geduldig und vor allem ohne dein Einsatz von Gewalt.

Am besten ist es, ein bisschen abzuwarten, bis das Eis leicht antaut und sich dann von alleine besser von den Wänden ablöst. Nun kann man einen weichen Pfannenwender oder Schaber aus Kunststoff oder Holz nutzen, um die Eisbrocken abzufangen. Verwenden Sie auch hier keine harten Gegenstände aus Metall, da diese ebenfalls Krater oder sogar Risse hinterlassen können, wenn Sie zu grob vorgehen.

Was ebenfalls zu empfehlen ist, sind Abtaumatten, die in Kaufhäusern erhältlich sind. Diese legen Sie einfach in den Innenraum hinein und müssen sich dann keine Sorgen um das Tauwasser machen. Es wird sicher abgefangen – auch, wenn es sich um mehrere Liter handelt. Abhängig vom jeweiligen Hersteller und vom Saugvolumen der Matten müssen Sie dafür rund 10 bis 15 Euro investieren, was sich aber auf alle Fälle lohnt.

Die Reinigung nach dem Abtauen – so gehen Sie richtig vor

Ist das Gerät leer und hat Zimmertemperatur, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um den Innenraum sorgfältig zu reinigen. Verwenden Sie hierfür ein mildes Reinigungsmittel, wie Spülmittel. Mögen Sie es eher natürlicher, können Sie auch Wasser mit ein paar Spritzer Essig verwenden – keine Angst, der Geruch verfliegt schon nach kurzer Zeit, aber alle Bakterien werden dadurch zuverlässig entfernt. Selbst unangenehme Gerüche verschwinden durch die Behandlung durch Essig und alles riecht wieder frisch.
Denken Sie dabei auch an die Seitenfächer für Getränke, Eier und andere Lebensmittel.
Nehmen Sie diese heraus und waschen Sie diese mit heißem Wasser ab oder reinigen Sie sie direkt in der Spülmaschine, sofern möglich.

Wichtig: Prüfen Sie die Dichtungen an der Tür, denn auch hier sammelt sich häufig Wasser und Schmutz an. Waschen Sie diese mit einem Schwämmchen sowie etwas klarem Wasser ab und reiben Sie die Dichtungen danach gründlich trocken. Nun können Sie das Gerät wieder anschalten und warten, bis die optimale Kühltemperatur erreicht ist – sie beträgt 18 Grad Celsius – um danach wieder die Lebensmittel einzuräumen.

Auch die Türdichtungen sollten jetzt kontrolliert und nur mit klarem Wasser abgewaschen werden. Danach gründlich trockenreiben. Anschließend das Gerät wieder einschalten, auf die ideale Lagertemperatur von minus 18 Grad stellen und das Gefriergut zurück räumen.

Immer mehr Hersteller bringen übrigens inzwischen spezielle Gefriergeräte auf den Markt, die mit einer No-Frost-Technologie ausgestattet sind. Mit dieser Technik lässt sich das Gefriergut einfrieren, gleichzeitig wird die Feuchtigkeit abgeführt. Somit bleiben Kühlschränke deutlich länger eisfrei – das Abtauen ganz ersetzen wird diese Technologie jedoch trotzdem nicht. Viele dieser modernen Geräte sind mit der Energieeffizienzklasse A+++ gekennzeichnet und somit besonders sparsam im Verbrauch.

Wichtig: Um zu verhindern, dass sich das Eis auch künftig wieder all zu schnell absetzt, sollte man das leere Gefrierfach mit etwas Olivenöl oder Sonnenblumenöl einreiben. Alternativ können Sie auch etwas Backpapier im Innenraum auslegen, um die Feuchtigkeit aufzufangen.

Checkliste der wichtigsten Tipps und Fehler beim Abtauen von Kühlschränken

Vielleicht tauen Sie das erste Mal ab oder Sie sind sich einfach unsicher, wie Sie richtig vorgehen und auf was Sie achten müssen? In jedem Fall erfahren Sie hier die wichtigsten Tipps zum Abtauen sowie einen Überblick über die häufigsten Fehler. So klappt es garantiert!

Warten Sie mit dem Kühlschrank abtauen nicht allzu lange

Das Abtauen von Kühlschränken macht oft keine Freude – das ist klar. Allerdings sollten Sie diese Aufgabe trotzdem nicht aufschieben, denn sonst nehmen sie damit billigend einen zu hohen Stromverbrauch in Kauf. Auch die Kühlleistung reduziert sich drastisch. So sollte die Eisschicht im Inneren nicht dicker sein als maximal 4 mm. Führen Sie das Abtauen daher mindestens zwei Mal im Jahr durch.

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Bereiten Sie das Abtauen vor

Mit einem sorgfältigen Plan funktioniert das Abtauen einfacher.
Überlegen Sie also schon vorab, wo Sie die Lebensmittel unterbringen oder verbrauchen Sie sie entsprechend, bevor Sie das Gerät abtauen. Das Kühlen auf der Terrasse oder dem Balkon ist genauso eine Möglichkeit wie auch das Lagern in Kühlboxen mit Eis. Alternativ können Sie auch die Nachbarn bitten, die Lebensmittel für ein paar Stunden bei sich kühl zu lagern.

Gehen Sie vorsichtig mit Kühlschränken um

Oft dauert es mehrere Stunden, bis das Eis vollständig im Gerät abgetaut ist – diese Geduld hat nicht jeder. Sie dürfen durchaus etwas nachhelfen und dabei die oben beschriebenen Tipps anwenden, allerdings sollten Sie nie zu spitzen Gegenständen wie Werkzeugen oder Küchenutensilien greifen, die Kühlschränke beschädigen können.

Unterbrechen Sie nie die Kühlkette

Eine spontane Abtauaktion von Kühlschränken geht selten gut. Markieren Sie dafür am besten einen tag im Kalender, so dass Sie an diesem Tag vorbereitet sind und nur noch wenige Lebensmittel im Gerät haben oder wissen, wo Sie diese einlagern können. Gerade bei verderblichen Lebensmitteln wie Fleisch oder Fisch darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden, denn hier drohen akute gesundheitliche Gefahren.

Hausmittel für ein schnelleres Abtauen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Kühlschränke schneller abzutauen:

  • Der Salz-Trick: Streuen Sie etwas Salz auf die Eisschicht und lassen Sie es einwirken. Es dringt in das Eis ein und wird es schneller auflösen. Danach entfernen Sie es mit einem Lappen. Für dickere Eisschichten nutzen Sie einen Schaber aus Kunststoff (!).
  • Der Föhn-Trick: Halten Sie einen heißen Föhn mit gewisser Distanz in Richtung Innenraum. Auch das hilft dabei, die Eisschicht schneller abtauen zu lassen.
  • Der Topf-Trick: Stellen Sie einen Topf mit kochendem Wasser in den Kühlschrank und schließen Sie die Tür. Legen Sie schon im Voraus Handtücher vor die Tür oder ein tiefes Backblech in den Innenraum, so dass eventuell herausschwappendes Wasser gleich aufgefangen werden kann.

Gefrierschrank immer vom Stromnetz trennen

Bei den meisten Kühlschränken reicht es nicht, die Kühlung einfach abzuschalten. Gehen sie auf Nummer sicher und ziehen Sie den Netzstecker aus der Dose. Erst dann, wenn das Gerät überhaupt keinen Strom mehr bekommt, beginnt der effektive Abtauvorgang.

Leeren Sie den Gefrierschrank oder die Kühltruhe vollständig

Lassen Sie keine Lebensmittel im Gerät, sondern nehmen Sie das Abtauen zum Anlass, den kompletten Innenraum einmal umfassend zu reinigen. Das betrifft sowohl die Innenwände als auch die Ablageplatten, die Gemüsefächer und die Seitenfächer. Entnehmen Sie die losen Teile und reinigen Sie unter fließendem Wasser oder auch in der Spülmaschine.